Klimaneutraler Versand - Was steckt dahinter?

Unsere etepetete Boxen bekommt ihr klimaneutral zu euch bis an die Haustür geliefert. Doch was bedeutet eigentlich “klimaneutral”? Sind Lieferwege und Lieferfahrzeuge nicht immer mit einem CO2-Ausstoß verbunden?
Über die klimaneutrale Zustellung unserer Boxen und was hinter dem Begriff “klimaneutral” steckt, möchten wir in diesem Beitrag aufklären.

WAS BEDEUTET "KLIMANEUTRAL"? 

Der Begriff “CO2-Neutralität” kann tatsächlich etwas unklar sein, denn er bedeutet nicht, dass keine Emissionen verursacht werden, sondern dass unterm Strich die Emissionen im besten Fall null sein sollen. Es werden also unvermeidbare Emissionen ausgeglichen, indem zum Beispiel in Klimaschutzprojekte wie Aufforstung und Waldschutz investiert wird. Der Begriff “Klimaneutralität” hat sich als Bezeichnung für die Reduktion und Kompensation von Emissionen, also netto null, etabliert. Laut Duden ist es ein “Zustand, in dem das Klima weder positiv noch negativ beeinflusst wird”. 

WIE KÖNNEN EMISSIONEN DURCH KLIMASCHUTZPROJEKTE AUSGEGLICHEN WERDEN?  

Am besten ist es natürlich, wenn Treibhausgasemissionen gar nicht erst entstehen oder verringert werden. Für unvermeidbare Emissionen ermöglicht die Kompensation jedoch einen Ausgleich. An der einen Stelle entstehen klimawirksame Emissionen, an einer anderen Stelle wird das ausgestoßene CO2 wieder aufgenommen. In Form von Emissionsminderungsgutschriften (meist als Zertifikate bezeichnet) kann eine errechnete Emissionsmenge in Klimaschutzprojekten wieder ausgeglichen werden. So erfolgt eine Kompensation. Bei den Klimaschutzprojekten handelt es sich um zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen. Das bedeutet, dass es ohne die freiwillige Kompensation von Privatpersonen oder Unternehmen diese Projekte nicht geben würde!


Und so funktioniert die Kompensation ökologisch betrachtet: Pflanzen und somit auch Bäume nehmen CO2 auf und wandeln dieses mittels Photosynthese in Zucker um, welches sie für ihr Wachstum benötigen. Das Produkt daraus ist freigesetzter Sauerstoff. Um eine signifikante Menge an CO2 aufnehmen zu können, müssen Bäume jedoch einige Jahre stehen bleiben dürfen. Erst ab einem Alter von 80 Jahren kann ein Baum eine signifikante Menge an CO2 auffangen. Daher ist Waldschutz umso wichtiger. Indem aktiv Bäume gepflanzt und geschützt werden, kann CO2 aus der Atmosphäre wieder aufgefangen werden. So kann unvermeidbares CO2 ausgeglichen werden.

WIR ERMITTELN UNSERE EMISSIONEN UND GLEICHEN AUS 

"Freikaufen" wollen wir uns dadurch ganz und gar nicht. Wir möchten lediglich etwas gegen die durch etepetete verursachten Emissionen unternehmen. Klar, wir könnten auch ohne Ermittlung und Berechnung unserer jährlichen CO2-Emissionen in klimafreundliche Projekte investieren, jedoch hilft uns die CO2-Ermittlung enorm dabei, Maßnahmen zu ergreifen, um in Zukunft die Emissionen zu reduzieren. 
Bisher haben wir die Bilanzierung und Kompensation unserer Emissionen mit ClimatePartner durchgeführt. Mittels unserer ID (13810-1911-1001) lassen sich auf der ClimatePartner Webseite unsere Emissionen und die von uns unterstützten Projekte einsehen. Seit kurzer Zeit bilanzieren wir unsere Emissionen mit CoZero, um mehr Einblick zu unseren Emissionen erhalten zu können. 

ONLINE EINKAUFEN VS. STATIONÄRER HANDEL 

Sicherlich entgegen vieler Erwartungen: Die Klimabilanz von online gekauften Produkten ist im Allgemeinen besser als die des Einkaufs im Geschäft. 
Studien des Umweltbundesamtes ergeben, dass es beim Vergleich von Online- und stationärem Handel vor allem darauf ankommt, was wir kaufen und weniger, wo wir es kaufen. Bis zu drei Viertel der Treibhausgas-Emissionen entstehen nämlich bei der Herstellung eines Produkts! So ist die umweltschonende Anbauweise des Bio-Obsts und -Gemüses in unseren Boxen von großer Bedeutung. Zudem spielen die Faktoren wie Licht und Kühlung im stationären Handel, die lange Lieferkette hinter den Waren, die in den Supermarktregalen liegen, oder die Anfahrt zum Supermarkt eine nicht zu vernachlässigende Rolle bei der CO2-Bilanz. 
Neben dem Produkt selbst sind Faktoren wie Lieferwege, Verpackungen und Paketgrößen im Hinblick auf die Klimabilanz wichtig. Da wir uns die vielen Zwischenstopps einer herkömmlichen Lieferkette sparen, sind unsere Lieferwege im Vergleich zum Supermarkt kurz. Wir erhalten das Obst und Gemüse direkt von den Erzeuger:innen, gegebenenfalls mithilfe von Mittelhändler:innen, sortieren und verpacken es in unseren Packhallen selbst und versenden es direkt zu unseren Kund:innen nach Hause. Das Obst und Gemüse bleibt nur wenige Tage bei uns und lagert somit nicht ewig in Kühlhäusern. 
Beim Versenden unserer Bio-Boxen handeln wir nach bestem Gewissen und im Sinne der Nachhaltigkeit und wählen Versanddienstleister, die sich für einen klimafreundlichen Versand einsetzen.


DIE LIEFERKETTE BEI ETEPETETE 

Das Thema Versand spielt bei uns eine dominante Rolle, denn ein großer Teil des CO2-Ausstoßes entsteht nun mal beim Versenden von Waren. Natürlich ist es umweltfreundlicher, direkt zum Bauern um die Ecke zu radeln oder das Obst und Gemüse auf dem Markt im eigenen Ort einzukaufen (vorausgesetzt die Erzeuger:innen haben auch keine weite Anreise). Dies ist jedoch für manche Leute nicht möglich, da es keinen Bauernmarkt im Ort gibt. Außerdem fällt das zu rettende Obst und Gemüse überregional an. Dieses wollen wir trotzdem retten und versuchen dabei natürlich so gut es geht, unnötige Lieferwege zu vermeiden. 
Beim Versand achten wir auf sehr kurze Lieferketten, nutzen Speditionen, um unser Bio-Obst und -Gemüse von mehreren Landwirt:innen in einer Region abzuholen und verzichten selbstverständlich komplett auf den Versand mit Flugzeugen
Um die Lieferwege innerhalb von Deutschland und Österreich so kurz wie möglich zu halten, werden die etepetete Bio-Boxen von Hand und mit viel Liebe an zwei Standorten gepackt. Eine Packhalle befindet sich in Kaufbeuren im schönen Allgäu. Von dort aus versenden wir nach Österreich und nach Süddeutschland. Die andere Packhalle befindet sich in Hürth in der Nähe von Köln. Von dort aus werden die Boxen nach Zentral- und Norddeutschland geliefert. Da wir nicht die Logistik haben, selbst zu versenden, wählen wir Versanddienstleister, die sich für einen klimafreundlichen Versand einsetzen.
Den größten Teil unserer Boxen versenden wir mit DHL GoGreen. DHL GoGreen liefert bereits seit 2011 alle nationalen Päckchen und Pakete CO2-neutral aus, indem sie in weltweite Klimaschutzprojekte investieren. Einige Boxen werden mit DPD verschickt. DPD bezieht zertifizierten Ökostrom und gleicht seit 10 Jahren unvermeidbare Emissionen aus.  
Ein wesentlicher Faktor für die Treibhausgasemissionen ist tatsächlich der Weg zum Einkauf im Unterschied zur Lieferung des Produkts. Das Umweltbundesamt erklärt, dass der niedrigere CO2-Ausstoß der Lieferdienste unter anderem an der besseren Auslastung der Fahrzeuge, der effizienten Gestaltung der Lieferrouten und dem zunehmenden Einsatz von Elektrofahrzeugen liegt. 

FAZIT 

Insgesamt kommt es darauf an, mit welchem Verkehrsmittel der Einkauf im Geschäft abläuft, ob verpackungsfrei eingekauft wird und welche Produkte wir online oder im Geschäft einkaufen. Ganz klar ist: Der klima- und ressourcenschonendste Einkauf ist der verpackungsfreie Einkauf mit dem Rad, bei dem/der Bio-Landwirt:in mit selbst angebauten Produkten um die Ecke! Wer jedoch diese Möglichkeit nicht hat, sollte beim Online-Einkauf (oder auch beim Einkauf im Geschäft) das Produkt, dessen Herkunft und Herstellungsprozess sowie Verpackungsmaterialien im Blick behalten. 
Klimaschutz ist uns wichtig! Wir möchten der Umwelt und Natur das zurückgeben, was wir uns von ihr nehmen und sind stets bemüht, unser Handeln so nachhaltig wie möglich zu gestalten.