Schönheitsfehler? - Klar esse ich das noch!

Von Oberflächlichkeit halten wir nichts, besonders wenn es um die Oberfläche von genussvollem Obst und Gemüse geht. Seid gespannt zu erfahren, wo der ein oder andere vermeintliche Schönheitsfehler bei Obst und Gemüse herkommt und warum ihr diese trotzdem sorglos essen könnt.


Schorf, verkorkter Hagelschaden und Frostzungen bei Äpfeln

Schorf bei der Schale von Äpfeln kann ohne jegliche gesundheitliche Bedenken verzehrt werden. Apfelschorf entsteht durch einen Befall des Apfelbaumes mit dem Schorfpilz Venturia inaequalis. Die Sporen des Pilzes befallen die Blätter und Früchte des Baumes und hinterlassen rundliche, leicht gewölbte olivgrüne Flecken. Später können die Flecken auch eine schwarze oder blassgraubraune Farbe annehmen. Zudem kann ein Hagelschauer für vernarbte Stellen an Äpfeln sorgen. Geschmacklich ist das genauso wenig ein Nachteil wie Frostzungen auf Äpfeln. Ursache für die Frostzungen sind Frostnächte während der Blütezeit. Wenn die Morgensonne auf die gefrorenen Äpfel scheint, führt das dazu, dass die Schale von Jungfrüchten verbrennt. Wen die Optik stört oder die leicht verholzten Stellen nicht essen mag, kann diese problemlos oberflächlich abschneiden bzw. abschälen.


Grüne Schale bei Zitronen und Orangen

Wusstes ihr, dass eine grüne Schale bei Zitrusfrüchten nichts über den Reifegrad aussagt? Die grüne Schale hängt lediglich mit einer zu geringen Differenz der Tag- und Nachttemperatur zusammen. Erst wenn es nachts richtig kalt ist, kann das Chlorophyll in der Schale abgebaut werden und gelb-orangene Carotinoide kommen zum Vorschein. Die grüne Schale bei Zitronen sind also kein Anzeichen von Unreife. Sie zeigt uns lediglich, dass die Natur nicht immer so möchte, wie wir uns es vorstellen. So reifen Zitronen heran, bevor es nachts Frost gab. Die grünen Zitronen können also problemlos verzehrt werden und sind geschmacklich nicht von gelben Zitronen zu unterscheiden.

Welke oder beschädigte Blätter an Radieschen und Kohlrabi

Bei der Ernte läuft nicht immer alles glatt und so kann es kommen, dass das Laub von Radieschen oder Kohlrabi während des Erntevorgangs beschädigt wird. Das Wetter können sich die Landwirt:innen bei der Ernte auch nicht immer aussuchen. So kann es passieren, dass das Laub an sonnigen Tagen schnell etwas welk wird. Das bedeutet aber nicht, dass Radieschen oder Kohlrabi nicht auf unsere Teller gelangen sollten. Beschädigtes oder welkes Laub beeinflusst nicht den Geschmack der Knolle. So können Radieschen eine Vielzahl an Gerichten geschmackvoll ergänzen, wie zum Beispiel Zimt-Süßkartoffeln mit Couscous-Salat oder Navetten-Blinis mit Feldsalat. Kohlrabi ist vielseitig einsetzbar und nicht nur roh unglaublich lecker. Wie wäre es mit Spaghetti mit Kohlrabi und Knuspercrumble oder Kohlrabi Pommes mit veganer Mayo?  Wenn sowohl die Blätter als auch die Radieschenknollen nach einer längeren Lagerung schrumpelig sind, kannst du diese für einige Stunden in ein Wasserbad legen und sie werden wieder knackig. Denn auch das Grün eignet sich hervorragend zum Verzehr. Es ist sehr gesund und peppt viele Gerichte auf, zum Beispiel indem du es einem Salat oder Smoothie hinzugibst. Kohlrabi kannst du wiederbeleben, indem du ihn zunächst in lauwarmes, dann in sehr kaltes Wasser legst.  Damit Radieschen und Kohlrabi möglichst lange frisch bleiben, sollten sie vom Grün getrennt werden. Die Radieschen einfach gut abwaschen und mit etwas Wasser in einer Box mit Deckel aufbewahren. Die Blätter nach dem Waschen gut abgetropft in einer Schüssel, abgedeckt mit einem feuchten Tuch, lagern. Klein geschnitten und eingefroren hält sich das Grün nochmal um einiges länger. Kohlrabi wird am besten gelagert, indem die Knolle in ein feuchtes Tuch geschlagen ins Gemüsefach des Kühlschranks gelegt wird.

Grüne Köpfe bei Karotten

Während grüne Stellen bei Tomaten oder Kartoffeln aufgrund des Solaningehalts nicht mitgegessen werden sollten, gibt es bei grünen Karottenköpfen nichts zu befürchten. Schauen die Köpfe auf dem Feld aus der Erde heraus, so verfärbt das einwirkende Sonnenlicht die Möhrenköpfe grün. Der grüne Teil kann unbedenklich mitgegessen werden. Genauso genießbar sind verformte, mehrbeinige, gebrochenen, aufgeplatzte sowie sehr kleine oder große Karotten.